100 Tage LichtKirche
Große Freude und Interesse an LichtKirche
(c) ekhn MFLGästebegleiter vor der LichtKirche06.08.2018 cw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Dekanat/C. WeiseMusikalische LesungAn den Sonntagsgottesdiensten nähmen durchschnittlich 120 bis 150 Besucherinnen und Besucher teil. Am Pfingstmontag hätten sogar rund 300 Frauen und Männer einen Gospel-Gottesdienst gefeiert. Die beiden ersten Taufen fanden am 24. Juni statt, weitere Tauftermine sind geplant bzw. auf Anfrage möglich.
Die Landesgartenschaugesellschaft habe insgesamt bislang mehr als 120.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Viele von ihnen haben – entweder ganz gezielt oder ungeplant - die LichtKirche aufgesucht und an einer Veranstaltung teilgenommen. Zu den bisherigen Höhepunkten des kirchlichen Programms zählten der Auftritt des christlichen Aktionskünstlers Mr. Joy, ein Konzert mit dem weltberühmten Countertenor Andreas Scholl, eine Zaubershow mit Matthias Drechsel, sowie zahlreiche Talks, Lesungen oder die bei Dunkelheit farbenfroh strahlende LichtKirche, bilanzierte Frahn-Langenau.
Volles Gästebuch, Seelsorge und Interesse die „Kirche zu entdecken“
„Viele Besucherinnen und Besucher wollen sich die LichtKirche innen und außen genau anschauen und wünschen spontane Führungen, auch das Seelsorge-Angebot wird gerne wahrgenommen. Da geht es durchaus immer wieder um persönliche Krisen und Notfälle“, so die LichtKirchenpfarrerin.
Bereits nach 10 Wochen sei das Gästebuch am Eingang der LichtKirche voll gewesen. Besuchende können dort persönliche Eindrücke, Gedanken oder Gebete formulieren.
„Eine tolle Idee!“, lobt eine Besucherin und wünscht dem Projekt "alles Gute für die Zukunft: „Bringen Sie weiterhin Freude und Gottes Wort zu den Menschen!“ Ein anderer LichtKirchen-Gast freut sich über ein „völlig neues Kirchenerlebnis“. „Schön, wie bunt Glaube und Kirche sein können! Hier spürt man die Frohe Botschaft des Evangeliums leuchten.“ Begeistert sind die Besuchenden auch immer wieder vom Team vor Ort: „Danke für alle freundlichen Menschen, die hier ehrenamtlich dienen!“
Überwältigendes Engagement der ehrenamtlichen Gästebegleiterinnen
Die LichtKirche auf der Landesgartenschau in Bad Schwalbach wird gemeinsam von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), sowie dem katholischen Bistum Limburg verantwortet. Pfarrerin Mareike Frahn-Langenau von der EKHN zeigte sich berührt vom „überwältigenden Engagement“ des rund 130-köpfigen ehrenamtlichen Teams, das die LichtKirche bei nahezu jedem Wetter für Besucherinnen und Besucher zu einem einladenden, gastfreundlichen Ort mache und den Gästen Rede und Antwort stehe. Ohne die Mitwirkung vieler Freiwilliger aus der evangelischen und katholischen Kirche und darüber hinaus sei die LichtKirche nicht denkbar.
„Zwar haben wir die einzelnen Wochen der Landesgartenschau jeweils in evangelische oder katholische Verantwortung gegeben – unser Ehrenamtlichen-Team ist aber jeden Tag ökumenisch“, freut sich Frahn-Langenau. Bewundernswert sei deren Idealismus. Denn nicht wenige nähmen einen weiten Fahrweg in Kauf, um sich ehrenamtlich zu engagieren, etwa aus Frankfurt/M., Wetzlar oder Gießen.
Besonders zu spüren sei bei allen Beteiligten die Freude am gemeinschaftlichen Engagement. Auch wenn täglich unterschiedliche Menschen zusammenarbeiteten, sei die Stimmung im jeweiligen Team gut. „Unsere Persönlichkeiten sind bunt wie die Blumen auf der Landesgartenschau. Das macht unsere Zusammenarbeit lebendig, und es ist bereichernd, nicht nur Liederhefte und Sitzkissen zu verteilen, sondern auch noch viele interessante Charaktere kennenzulernen“, resümiert eine Gästebegleiterin ihre bisherige Mitarbeit. Auf das Bergfest am 8. August angesprochen, antwortet ein anderer ehrenamtlicher Helfer überrascht: „Ach was?! Schon Halbzeit?“ Und einige blickten schon mit Wehmut auf den 7. Oktober und fragen sich, wie es eigentlich nach der schönen Zeit an der LichtKirche auf der Landesgartenschau in Bad Schwalbach weitergehen soll.
„Gut besuchte Programmangebote“
Sehr zufrieden mit der Präsenz der Kirchen zeigen sich Pastoralreferent Benedikt Berger, für die katholische Kirche im Lichtkirchenteam, und Michael Schöler, Beauftragter des Bistums Limburg für die Landesgartenschau: „Viele unserer Programmangebote sind gut besucht“, sagt Berger, oftmals würden auch im Laufe einer Veranstaltung noch Leute aufmerksam. Als besonderes Ereignis hat er unter anderem die Fronleichnamsprozession erlebt, die an der Lichtkirche Halt machte. „Wir haben viel positive Resonanz bekommen“, berichtet Michael Schöler. Ausdrücklich habe sich eine Dame für den Reisesegen bedankt, andere erzählten von „einem Gefühl der Leichtigkeit“ bei den Gottesdiensten unter freiem Himmel. Einer der Höhepunkte sei für ihn das Konzert mit Countertenor Andreas Scholl gewesen mit über 250 Besuchern. Begeistert sind Berger und Schöler vom guten Miteinander der Ehrenamtlichen an der Lichtkirche. Die gute ökumenische Erfahrung im Kleinen ist für beide auch ein gutes Signal im Hinblick auf den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt.
Bürgermeister Hußmann: So oft im Gottesdienst wie lange nicht mehr
„Bei meinen früheren Besuchen der Landesgartenschauen in Bad Nauheim und Gießen stand ich voller Bewunderung vor der Lichtkirche“, verrät Bürgermeister Martin Hußmann. „Das wechselte später zu einem Neidgefühl: ich wollte auch eine eigene Lichtkirche haben. Mit der Bad Schwalbacher LGS wurde dieser Wunsch nun wahr. Als die großen Trucks kamen und die Einzelteile anlieferten, stand ich mit meinem Fotoapparat bereit, Stolz und Freude kamen auf. Nach knapp drei Monaten LGS kann ich nun sagen, dass ich seit meiner Konfirmationszeit nicht mehr so oft einen Gottesdienst besucht habe. Wann immer mein Terminkalender es zuließ, war ich sonntags um 12 Uhr beim Gottesdienst. Ja, es stimmt, ich musste nicht zur Kirche kommen. Da ich sowieso laufend auf der LGS unterwegs bin: die Kirche kam zu mir. Es ist ein traumhaftes Erlebnis, unter freiem Himmel, inmitten eines Parks mit tausend Blumen zu sitzen und zuzuhören. Zu Beginn das „menschliche“ Glockengeläut, es verursacht immer wieder ein Lächeln, allein das hat für mich schon Kultstatus. Manchmal lenkt ein lautes Motorrad ab, aber nur kurz. Und dann Überraschungen wie zum Beispiel ein Alphorn-Konzert im Gottesdienst. Auf eine solche Idee muss man erst einmal kommen. Wir - die Schwalbacher und ihre Gäste - haben jetzt unsere „eigene“ Lichtkirche. Wir können stolz darauf sein, und wir sollten sie nutzen - so oft es geht und solange sie da ist. Ich freue mich auf den nächsten Gottesdienst.“
Kirche von der überraschenden Seite zeigen
Ziel des Auftritts auf der Landesgartenschau unter dem Motto „Ach was?“ ist es, den christlichen Glauben von seiner überraschenden Seite zu zeigen. Gleichzeitig setzen die Kirchen ein Zeichen dafür, dass sie Kirchen in der vom Strukturwandel gezeichneten Region Bad Schwalbach weiterhin dafür sorgen möchten, dass Bürgerinnen und Bürger hoffnungsvolle „Ach was?“-Momente in ihrem Umfeld erleben können.
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