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Woche der Demeinz

Herzen rosten nicht

Diakonie Hessen/Stefan WeberDer Chor „All Inklusiv“ beim EröffnungsliedDer Chor „All Inklusiv“ beim Eröffnungslied

„Herzen rosten nicht“ – unter diesem Motto präsentierte sich die Initiative „Demenzfreundliche Kommune Bad Schwalbach“ ein Wochenende lang an der Lichtkirche auf der 6. Hessischen Landesgartenschau in Bad Schwalbach.

Diakonie Hessen/Yvonne SchoeneckPfarrer Horst RühlPfarrer Horst Rühl

Das Ziel der Initiative, in der Vertreter des Diakonischen Werkes Rheingau-Taunus, der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Schwalbach, des Pflegestützpunktes Rheingau-Taunus, der Diakoniestation Bad Schwalbach zusammenarbeiten, ist es einen anderen Blick auf Menschen mit einer dementiellen Erkrankung zu erzeugen. Die Wanderausstellung Demenz des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration mit Karikaturen von Peter Gaymann stellte einen wunderbaren Einstieg in einen Kontakt dar. Mit einem Zwinkern im Auge bannt Gaymann alltägliche Situationen auf Papier, die vielen Besuchern ein herzhaftes Lachen und zustimmendes Nicken entlockten.

Mit der Aussicht auf eine süße Belohnung angelockt, versuchten sich auch etliche Besucher am Lösen des Klötzchen-Puzzles, das mit Motiven der erfolgreichen Café-Reihe „Draußen nur Kännchen…“ bestückt war. Fast immer kam man dann in ein Gespräch über die Arbeit und Ziele der Initiative. „Wir haben viele schöne und interessante Gespräche geführt und auch dem ein oder anderen bei konkreten Fragen helfen können.“, ziehen die Anwesenden der beiden Tage ein positives Fazit.

Abgerundet wurde das Wochenende durch einen Gottesdienst mit Pfarrer Horst Rühl, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen und dem Chor „All Inklusiv“. Passend zum Thema Demenz hatte Pfarrer Rühl den Psalm 23 ausgewählt, der „oft das Letzte ist, was bleibt“ bei fortgeschrittener Erkrankung. Der ausgewählte Predigttext (Prediger 3, 11-14) macht Mut, sich so anzunehmen, wie wir sind und wie Gott uns gemacht hat. „Lassen Sie Grenzen zu,“ fordert Pfarrer Rühl die Besucher auf. Sehr anschaulich wurde seine Aussage durch die Scherben eines Tellers. „Auch, wenn es nur noch Teile des Ganzen sind, so erinnert uns doch jedes Stück daran, was er als Ganzes dargestellt hat.“ Da erzählt die Scherbe von großen Familienfesten, von schönen und traurigen Stunden und vom Alltag. Und der Stempel auf der Unterseite ist ein Qualitätsmerkmal und Erinnerung an Werte. Genauso ist es auch bei Menschen mit einer Erkrankung – trotz Einschränkungen bleiben die gemeinsamen Erinnerungen und schöne Stunden, früher und auch in Zukunft. „Wir müssen nicht vollkommen sein, dürfen Grenzen erreichen,“ macht Pfarrer Rühl den Anwesenden Mut. „Und das Ganze mit dem Qualitätsstempel „gemacht bei Gott“.“ Während der Chor „All Inklusiv“ nach der Predigt Gott mit dem afrikanischen Lied „Masithi amen“ lobte, wurden an die Besucher Vergißmeinnichtsamen zur Erinnerung verteilt. Abgerundet wurde der Gottesdienst mit den vom Chor „All inklusiv“ vorgetragenen Liedern „Hymn“ von Barclay James Harvest, „Kaana kameme“, einem Lied aus Namibia und der Eigenkomposition eines Chormitglieds und mittlerweile Erkennungsmelodie des Chores „Ist ja irre“. Der Chor „All inklusiv“ des Diakonischen Werkes Rheingau-Taunus probt gemeinsam mit Chorleiter Andreas Wollner alle zwei Wochen mittwochs in den Räumen der Tagesstätte in Taunusstein und ist für alle Interessierten offen. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst zudem von Ulrike Gürlet und Melanie Weber vom Diakonischen Werk Rheingau-Taunus und Tamara Morgenroth und Inge Rühl von der Diakonie Hessen. (Melanie Weber)

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