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Spricht an: das Experiment "Segensroboter BlessU-2"

Die Installation "BlessU-2" ist ein Experiment

Sie will einen vielfältigen Diskurs zum Thema Segen und zur Bedeutung spiritueller Formen in einer zunehmend digitalen Gesellschaft anregen. Dabei geht es unter anderem um folgende Fragen:

1. Was ist eigentlich Segen?
2. Wer darf segnen?
3. Wann und wie wirkt ein Segen?

4. Kann Gott auch durch einen Roboter segnen?
5. Welche Aufgaben sollen / dürfen Roboter übernehmen?
6. Wie bewerten wir Digitalisierung und "Künstliche Intelligenz" ethisch?

7. Können Maschinen beziehungsfähig werden?
8. Wie wird sich die Gesellschaft durch die Automatisierung verändern?
9. Was bedeuten diese Entwicklungen für den Glauben und die Kirche?

10. Wie könnte die Kirche ihre Segenspraxis in eine digitale Zukunft hinein weiterentwickeln?

Eine provozierende Installation auf der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg

Was passiert, wenn traditionsreiche liturgische Handlungen der Kirche auf eine zunehmend automatisierte und digitalisierte Welt treffen? Erkennbar ist schon jetzt: Die Auseinandersetzung mit der Künstlichen Intelligenz (KI) wird immer dringlicher. So übernehmen Roboter seit vielen Jahren Aufgaben in der industriellen Fertigung. Längst wird daran gearbeitet, dass sie dies auch im häuslichen Bereich und sogar in der Pflege tun. Es mag heute noch fremd anmuten, aber künftig könnten Roboter zuverlässige und womöglich unverzichtbare Alltagsbegleiter vieler Menschen sein, zu denen sie sogar eine emotionale Beziehung aufbauen. Wäre es eines Tages vorstellbar, dass Robotern auch geistliche Qualitäten zugebilligt werden? Warum sollte ein auf dem Medium Papier gedruckter Haussegen, wie er in vielen christlichen Häusern seit Jahrhunderten hängt, wirkmächtiger sein als das Segenswort eines Roboters, der einem beim Verlassen der eigenen Wohnung mit angenehmer, wenn auch elektronisch erzeugter Stimme ein Segenswort zuspricht?

Die in diesem Zusammenhang notwendigen und wichtigen Diskussionen möchte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) fördern. Deshalb präsentiert sie auf der Weltausstellung der Reformation 2017 in Wittenberg eine Installation, die die beiden „Welten“ bewusst zusammenführt und die Gäste unterhaltsam-provokant einlädt, sich mit der Thematik zu befassen und sich darüber auszutauschen: den Segensroboter „BlessU-2“.

Thema „Segen“ rund um die LichtKirche

Die Installation ist Teil eines Parcours zum Thema „Segen erleben / Moments of Blessing“, den die EKHN rund um ihre mobile LichtKirche errichtet. Sie leistet damit auch einen inhaltlichen Beitrag für den sie umgebenden Torraum „Globalisierung / Eine Welt“, der die gesellschaftlichen und politischen Dimensionen kirchlichen Handelns betrachtet. Auf dem Gelände der LichtKirche, an dem es täglich persönliche Segensangebote und Andachten geben wird, möchte der Erlebnis-Parcours dazu beitragen, dass Menschen ihr theologisches Verständnis von Segen schärfen, die durchaus vielschichtige biblische Tradition des Segens wahrnehmen und dem geistlichen Geheimnis des Segens auf die Spur kommen. Dabei wirft der Segensroboter weiterführende Fragen auf: Was geschieht beim Segnen? Welche Voraussetzungen braucht es für einen Segen? Und: Wann fühlen wir uns gesegnet? Dadurch werden bereits bekannte mediale Themen wie etwa „Wirkt ein Segen, der im Radio oder im Fernsehen (zeitversetzt) gesendet wird?“ auf die neuesten technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ausgeweitet und weitergeführt.

Was kann BlessU-2?

Die Installation „BlessU-2“ kommuniziert mit den Besucherinnen und Besuchern über ein Display – ähnlich wie bei einem Bankautomaten: So können die Gäste nach freundlichen Aufforderungen per Eingabe unter anderem wählen, ob und in welcher Sprache ihnen ein Segen zugesprochen werden soll, ob dies eine weibliche oder eine männliche Stimme tun und ob der Segen eher der „Ermutigung“ oder der „Erneuerung“ dienen soll. Daraufhin wird Ihnen ein Segenswort „vorgelesen“. Es kann anschließend auch – ganz klassisch – auf Papier ausgedruckt mitgenommen werden.

Diese „Performance“ wirkt für sich und wird von allen realen liturgischen Zusammenhängen wie etwa Mittagsgebeten abgesetzt. An der Installation stehen dabei jederzeit gesprächsbereite Mitarbeitende zur Verfügung. Um die Einladung zur inhaltlichen Auseinandersetzung zu fördern, wird „BlessU-2“ darüberhinaus von Fragen an den Wänden umgeben sein. Darunter etwa: „Kann ein Roboter überhaupt segnen?“ oder „Wann wirkt ein Segen?“. Ein Bildschirm lädt im Anschluss ein, einen Kommentar zu hinterlassen, der (nach redaktioneller Prüfung) am darauffolgenden Tag als Fließtext neben der Installation läuft, so dass das primäre Erlebnis mit dem Segensroboter sofort auf eine diskursive Ebene gehoben wird.

Herausforderung „Künstliche Intelligenz“

2015 erklärte Stephan Hawking: „Computer werden Menschen innerhalb der nächsten hundert Jahre mit künstlicher Intelligenz überholen. Wenn das passiert, müssen wir sicher gehen, dass die Ziele der Computer mit unseren übereinstimmen“ – und zurzeit vergeht kaum eine Woche, in der sich nicht eine der großen Tageszeitungen mit KI oder mit der Robotisierung der Gesellschaft beschäftigt. Höchste Zeit also, zu fragen, welche Konsequenzen diese unaufhaltsamen Entwicklungen für die Kirche haben werden. Da inzwischen Roboter entwickelt werden, die eine „persönliche Beziehung“ zu ihrem Gegenüber aufbauen sollen, verschwimmen die Ebenen zwischen Mensch und Maschine auch in spiritueller Hinsicht. 

Natürlich lautet die spontane Antwort auf die Frage „Kann ein Roboter segnen?“ für viele: „Nein!“. Die herausfordernde Installation „BlessU-2“ will deshalb auf der Weltausstellung in Wittenberg ihren Beitrag dazu leisten, die dahinterstehenden und neu zu formulierenden Argumente gemeinsam zu entwickeln, die eigentliche Kraft des Segens bewusster wahrzunehmen und bewährte kirchliche Segenshandlungen zu fördern.

Der Künstler

Die Installation entstand in Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Alexander Wiedekind-Klein (*1969), der als Ingenieur und leidenschaftlicher Roboterbauer bei Crossover-Projekten und für Bühnenproduktionen technische Installationen, Spezialeffekte oder Robotik-Elemente entwickelt und mit Videokonzepten multimediale Kommunikationsideen umsetzt. Zudem hat er „Robotest“, einen jährlichen Wettkampf für autonome Roboter, ins Leben gerufen und ist Begründer der Webseite „Roboterwelt.de“. Er lebt in Cochem an der Mosel.

Letztlich steht der Segensroboter „BlessU-2“ für eines der Herzensanliegen Martin Luthers und der Reformation: die leidenschaftliche und kritische Auseinandersetzung mit großen theologischen Fragen und Herausforderungen der Gegenwart.

Kontakt Dr. Fabian Vogt

Büro für Kommunikationsprojekte im Stabsbereich Öffentlichkeitsarbeit der EKHN
Paulusplatz 1, 64285 Darmstadt
Tel: 06151-405-154
Fabian.Vogt@ekhn-kv.de


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